Oft bemerkt man es nicht sofort, wenn das Gehör nachlässt. Eine Hörminderung schreitet meist langsam voran. Doch es ist wichtig so zeitig wie möglich gegen eine auftretende Hörschädigung anzugehen, denn das Hören kann man verlernen. Zunächst bedarf jede Art von Schwerhörigkeit einer ohrenärztlichen Untersuchung. Der Arzt kann dann entscheiden, ob und in welchem Umfang eine Hörgeräteversorgung sinnvoll ist.
Aus diesem Grund sollten Sie rechtzeitig einen HNO-Arzt aufsuchen. Moderne Hörgeräte können Ihr Leben verändern und leisten heute Großes. Sie sollten nicht zu lange warten, ansonsten kann es bei der Eingewöhnung Schwierigkeiten geben.
Die folgenden Beispiele dienen zur besseren Beurteilung Ihrer Hörschwäche:
Die Bezeichnung "Tinnitus" wurde von dem lateinischen Wort "tinnere" abgeleitet und bedeutet soviel wie klingeln. Häufig empfinden die Betroffenen aber nicht ein andauerndes Klingeln, sondern ein Rauschen, Pfeifen, Knattern oder Dröhnen. Die Ursache ist eine Schädigung des Innenohrs, welche zum Beispiel durch Lärm, Knalleinwirkung, Stress oder einen angegriffenen Gesundheitszustand herbeigeführt werden kann. Messtechnisch ist das Geräusch beim Tinnitus sehr leise. Es entspricht ungefähr 5 - 10 dB (Dezibel). Im Vergleich dazu beträgt der Geräuschpegel bei einem Flüstergespräch 30 dB. Doch es ist nicht die Lautstärke, welche Tinnituserkrankte belastet, sondern die Permanenz des Geräusches. Außenstehende können diese belastende Situation meist nicht nachvollziehen. Es ist für sie schwer einzuschätzen, inwiefern die betroffene Person durch Ihren Zustand in Konflikte gerät.
Ungefähr 2 Millionen Deutsche sind momentan von einer Hörschädigung durch Tinnitus betroffen und jährlich kommen wieder einige dazu. Man könnte diese Erkrankung als typische Zivilisationskrankheit beschreiben, denn mit ansteigen- dem Lärmpegel und verstärkten Stressfaktoren nehmen auch die Tinnituserkrankungen zu. Es müssen zwei Gruppen von Betroffenen unterschieden werden. Bei den einen tritt der Tinnitus nur zeitweise und in besonderen Stress- oder Ruhesituationen auf. Bei den anderen ist das "klingelnde Geräusch" immer existent. Bei einem mehr als zwölfmonatigen Krankheitsverlauf spricht man von einem chronischen Tinnitus. Das permanente und nervenraubende Geräusch "im Kopf" kann auf einen längeren Zeitraum gesehen zu Depressionen, Schlafstörungen, Verhaltensstörungen und im schlimmsten Falle zur Zerstörung des Lebenswillens führen.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Tinnitus keine Krankheit, sondern primär ein Symptom ist.
Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es keine Heilung, aber er ist behandelbar.
Hierbei ist die Tinnitus-Retraining-Therapie zu erwähnen. Diese wird aufgrund von vier Elementen durchgeführt.
An erster Stelle steht die Aufklärung und Beratung des Erkrankten. Besonders wichtig ist die psychologische Betreuung.
Es werden Ängste abgebaut, um Anspannungen und Konflikten entgegen zu wirken. Weiterhin werden Entspannungs-
techniken vermittelt. Durch diese wird die Auseinandersetzung mit dem eigenen Zustand leichter.
Außerdem ermöglicht das Tinnitus-Control-Instrument dem Patienten wieder auf seine Umwelt zu hören und damit
die Ablenkung vom Tinnitus. Bei diesem Instrument wird durch ein ebenfalls permanentes und leises Therapiegeräusch
dem Tinnitusempfinden entgegen gewirkt.
In der Zeit der Tinnitus-Retraining-Therapie wird der Betroffene von seinem HNO-Arzt, dem jeweiligen Hörakustiker und
in vielen Fällen auch von einem Psychologen betreut. Die Studie wird mindestens für einen Zeitraum von zwei Jahren
durchgeführt. Bis heute wurde ein Behandlungserfolg von 70% nachgewiesen.